Der Baikalsee befindet sich in der borealen Zone, in der kalt gemäßigtes Klima vorherrscht. Um den Baikalsee herrscht ein relativ mildes und kontinentales Schneewald- oder Nadelwald-Klima.
Der Winter dauert von Anfang November bis Ende März und ist mit einer Durchschnittstemperatur von minus 20 Grad sehr kalt. In dieser Zeit herrscht Dauerfrost. Von September bis Ende Juni sind die Berge schneebedeckt, in den Tälern liegt der Schnee von ca. November bis April. Die Temperaturen können im Winter bis auf minus 40 Grad fallen. In den Monaten April und Mai ist Frühling. Nachtfröste können aber noch bis in den Juni hinein auftreten.
Im Sommer von Juni bis August betragen die Durchschnittswerte ca. 16 Grad. Die Temperaturen am Tag betragen häufig über 20 Grad. In den Sommermonaten fällt der meiste Regen. Der Herbst dauert normalerweise von September bis Oktober, wobei es allerdings bereits ab Ende August schon wieder Nachtfrost geben kann. Die Temperaturen und das Klima um den Baikalsee können um einige Grad variieren.
Die Wassertemperaturen betragen durchschnittlich plus 4 Grad Celsius. In Küstennähe kann das Wasser im Sommer plus 16 bis 17 Grad erreichen. Teilweise erreicht es an der Oberfläche sogar bis zu plus 23 Grad Celsius.
Die Berge, die den Baikalsee umgeben, haben großen Einfluss auf das Klima und die Luftströmungen am und über dem Baikalsee. Die Stärke der Winde über dem Baikal ist abhängig von der Tages- und Jahreszeit. Die Monate Juni und Juli sind die windstillsten Monate und die Wellen erreichen eine maximale Höhe von einem halben Meter. Starke Winde treten in den Monaten von Oktober bis Dezember um die Insel Olchon auf.
Charakteristisch für das Klima am Baikalsee ist, dass der Baikal Wind stärker in der Nähe der Kaps ist. Selbst bei ruhigem Wetter, bläst ein Wind um ein Kap. Man unterscheidet globale und lokale Winde. Die globalen Winde sind stärker, da sie mit dem Vorbeiziehen einer atmosphärischen Front und der Luftmasse zusammen hängen. Die lokalen Winde resultieren aus den verschiedenen Temperaturen über Wasser und Land. Sie stellen meistens keine Gefahr dar.
Zwei Windrichtungen sind bedeutend für das Klima am Baikalsee. Es gibt den Wind, der längsgerichtet weht und den Wind, der den See kreuzt. Der erstere bringt meistens sehr hohe Wellen mit sich, während der letztere schwer einschätzbare und gefährliche Winde mit sich bringt.
Es gibt mehr als 30 Namen für die Winde über dem Baikal, aber häufig trägt ein Wind mehrere Namen. Die Winde können innerhalb von Sekunden die Richtungen wechseln und es kann von einer zu nächsten Sekunde stürmisch werden.
Durch einen breiten roten Streifen am Horizont wird der Verkhovik Wind angekündigt. Das begleitende Wetter ist meistens klar und trocken. Der Kultuk, auch bekannt unter dem Namen Nizovik, wird durch dunkle Sturmwolken angekündigt, die sich im Südwesten über dem Baikalsee befinden. Es ist ein Südwestwind, der vom südlichen Teil des Sees kommt und Regen und einen bedeckten Himmel mit sich bringt.
Der Barguzine ist ein strenger Nordostwind, der den See in der Mitte kreuzt. Meistens beginnt er nach Sonnenaufgang und bringt sonniges Wetter mit sich. Die Windgeschwindigkeiten betragen 20 m in der Sekunde, er kann in der Barguzine Bucht aber die Macht eines Hurrikans erreichen. Ein anderer Wind, der den See aus dem Nordwesten kreuzt ist der Gornaya. Er kommt von den Bergen, bringt kalte Luft mit sich und kann Geschwindigkeiten bis zu 50 m in der Sekunde erreichen. Der Gornaya ist der gefährlichste Wind über dem Baikalsee. Der Wind mit dem Namen Sarma weht aus dem Tal des Flusses Sarma. Dieser Wind wird im Herbst und Winter gefürchtet, da er schnell die Kraft eines Hurrikans erreicht.
Andere gefährliche und weniger gefährliche Winde, die für das Klima am Baikalsee zuständig sind, tragen die Namen Kharakhaikha, Bugulgeika, Angara, Selenga, Shelonnik und Pokatukha.
=> Aktuelle Wettervorhersage für den Baikalsee